Überraschungsreise nach Georgien und ins Tatra Gebirge

Am 12. Mai 2017 standen wir in der Schlange eines Fernbusses nach Prag. Nur mit einem kleinen Handgepäck-Rucksack ausgestattet warteten wir darauf beim Busfahrer des regiojets einchecken zu können. Doch kurz bevor wir dran waren, sagten uns Janek und Matthias, dass wir doch nicht diesen Bus nehmen, sondern in einen Zug Richtung Brandenburg einsteigen würden. In zwei zweier-Teams organisierten wir unabhängig voneinander eine Reise. Das erste Team die erste Woche, das zweite Team die zweite Woche. Kein Team wusste, was die anderen geplant hatten. Einzige Regeln: in der Halbzeit müssen wir in Budapest sein (sodass das andere Team die Führung übernehmen kann) und es wird lediglich mit Handgepäck gereist.

Start Woche 1 – Ziel unbekannt

In der ersten Woche übernahmen also Janek und Matthias die Führung und führten uns zunächst nach Lübbenau, wo wir ein paar Stunden Kajak fuhren. Im Anschluss ging es zum Flughafen Schönefeld, wo Florian und Ich erst beim Einsteigen ins Flugzeug erfuhren, dass wir alle nach Thessaloniki (Griechenland) fliegen werden. Dort wurden wir dann abends von einer Privatperson mit dem Auto abgeholt und in ein AirBnb gefahren. Beim Einschlafen habe ich mich schon auf ein paar erholsame Tage am griechischen Strand gefreut, doch mitten in der Nacht, nach nur wenigen Stunden Schlaf, wurden wir schon geweckt und wieder mit einem Auto abgeholt. Nichtsahnend fuhren wir zurück zum Flughafen. Als wir dort zur Passkontrolle mussten, wussten wir, dass wir die EU (oder zumindest den Schengen-Raum) verlassen werden – wohin es aber genau geht wollten uns die Jungs noch nicht verraten. Am Boarding-Schalter stand dann “Istanbul”, also stiegen wir in das Flugzeug mit dem Glauben, dass es in die Türkei geht. Im Landeanflug merkten wir dann aber, dass die Landschaft alles andere als türkisch aussieht. Die Jungs haben doch tatsächlich mit dem Flughafenpersonal abgeklärt, dass wir an dem Istanbul Schalter boarden können, obwohl wir einen anderen Flieger nahmen. Die SMS meines Handyanbieters klärte dann auf: “Willkommen in Georgien”.

Wo liegt eigentlich Kutaissi?

Da waren wir also, in Kutaissi – eine Stadt von der ich ehrlich gesagt vorher noch nie gehört hatte – in einem Land, von dem ich ebenfalls wenig wusste. Mit dem Taxi ging es dann in die Innenstadt, wo wir ein wenig durch die Straßen liefen und Zugtickets kauften. Auffällig für ein nicht-EU Land waren die vielen EU Flaggen an jeder Straße. Am Abend fuhren wir dann in die Hauptstadt: Tiflis. Von dort ging es dann am nächsten Tag nach Natakhtari, wo uns der Busfahrer vor einem kleinen, privaten Flughafen rausließ. Die Jungs organisierten einen Rundflug mit einer kleinen Propellermaschine mitten ins Kaukasusgebirge nach Ambrolauri und wieder zurück. Der Anflug auf die 560 Meter lange Landebahn war spektakulär und die Aussicht hervorragend.

Halbzeit in Budapest

Als nächstes stand eine Zugfahrt zurück nach Kutaissi an, wo wir nach einer Nacht im Hostel dann mit WizzAir nach Budapest flogen. Halbzeit! Nach einer Runde Sightseeing in der Hauptstadt Ungarns übernahmen nun wir das Ruder. Mit einem gebuchten Mietwagen ging es über gut ausgebaute Landstraßen Richtung Balaton. Bei feinstem blauen Himmel und angenehmen 20°C entspannten wir fast alleine am See. Da noch keine Hauptsaison waren, konnten wir uns ein großzügiges Apartment direkt am Wasser leisten. Die Entspannung am See war notwendig, denn als nächstes ging es mit einem Fernbus in die Slovakai – nach Kosice.

Kosice ist eine wunderschöne, kleine Stadt mit tollen Restaurants und freundlichen Menschen. Wir blieben jedoch nur eine Nacht, denn das nächste Ziel wartete bereits. Mit dem Zug fuhren wir nach Poprad (Slowakei) um anschließend von dort mit einem lokalen Zug in das Tatra-Gebirge zu fahren. Im Anschluss wanderten wir ca. 2 Stunden zu unserem Hotel – ein hübsches Holzhaus inmitten riesiger Berge direkt an einem See. Die Landschaft erinnerte an Windows-Hintergrundbilder. Es lag sogar noch etwas Schnee.

Wandern im Tatra-Gebirge

Nach einer Schneeballschlacht (im Mai!) hieß es am nächsten Tag: wandern! Die ursprünglich geplante Route konnten wir wegen des Schnees und dafür fehlenden Schuhen leider nicht antreten, aber die Alternative war auch toll. Nach einem ganzen Tag wandern belohnten wir uns mit einem herrlichen Abend im Luxus-Schwimmbad, welches selbst für deutsche Verhältnisse nicht günstig gewesen wäre – aber es hat sich gelohnt.
In der Nacht ging es dann in der Business-Klasse des LeoExpress (lediglich 20€ p.P.) nach Prag. Dort verbrachten wir dann den letzten Tag der Reise indem wir ein wenig Tretboot fuhren und durch die Stadt schlenderten. Mit dem Eurocity fuhren wir dann abends zurück nach Dresden.

Eine tolle Reise ging nach zwei Wochen zu Ende! Besonders die Ungewissheit hatte ihren Reiz. Dieses “Konzept” mit zwei Teams ist definitiv weiterzuempfehlen!

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