8.000 km durch Südeuropa

Montag der 20. September, 8 Uhr morgens: Auftakt unserer dreiwöchigen Autoreise durch Frankreich, Portugal, Spanien, Italien und Österreich. Nachdem Florian und ich unseren dritten Mitreisenden – Chris – in Leipzig abgeholt hatten, ging es im BMW 530i in Richtung Süddeutschland. Dabei merkten wir schnell, dass die Verbindung zwischen Handy und Auto nur sporadisch funktionierte. Ein schlechtes Vorzeichen, welches später noch Konsequenzen haben sollte. Erster Halt unserer Reise war die Universitätsstadt Freiburg. Dort kamen wir bei Florians Großeltern unter, welche gut für uns gesorgt haben. 

Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass aufgrund eines Softwarefehlers unser Auto nicht mehr startete. Flott ist der BMW-Service gekommen, welcher direkt feststellte, dass das Auto abgeschleppt werden muss. So haben wir autolos erst einmal die Innenstadt Freiburgs erkundet. Besonders spannend fanden wir dabei den teilweise autofreien Stadtteil „Vauban“, wo überwiegend niedrigenergie-Häuser in einer sehr grünen Umgebung anzufinden sind. Nachmittags holten wir dann unser Ersatzauto ab – einen Audi A6 40 TDI. 

Anschließend peilten wir unser nächstes Ziel an: Lyon. Circa 5,5 Stunden lang ging es über herrliche Landstraßen und durch kleine Dörfer in immer mediterranere Gebiete. Die zweitgrößte Stadt Frankreichs hat uns aufgrund des schönen Stadtbildes sowie der Sauberkeit hervorragend gefallen. Auch die unglaublich engen und verwinkelten Tiefgaragen und Parkhäuser haben unseren positiven Eindruck kaum trüben können. Trotzdem blieben wir nur eine Nacht, wir hatten ja noch viel vor. 

Nächster Halt: Bordeaux. Eine Stadt, die mir eigentlich nur vom Rotwein oder dem Farbton bekannt war. Dass es sich hierbei um eine wunderschöne und nicht gerade kleine 250-Tausend-Einwohnerstadt handelt, war mir zuvor nicht bewusst. Übernachtet haben wir allerdings in einem kleinen Vorort, was die abendliche Suche nach Restaurant nicht gerade einfacher gemacht hat. Einfacher gestaltete sich die Essenssuche an der Atlantikküste in Arcachon, von wo aus wir die höchste Sanddüne Europas besichtigt haben (Dune du Pilat, 110 Meter). Das war auch die erste Gelegenheit dieser Reise, im Meer baden zu gehen.

Entlang der Atlantikküste fuhren wir in den bekannten Touristenort Biarritz. Rein theoretisch wären wir an der Küste entlang weiter nach Spanien gefahren, doch wir haben uns für einen Umweg über die Pyrenäen entschieden. Auf über 2.000 Meter Höhe schlängelten wir uns über die Serpentinen und genossen den herrlichen Ausblick. Dabei nutzten wir die Pausen für kleinere Wanderungen und ein Besuch eines Staudamms. Überrascht mussten wir feststellen, dass die einzige Grenzüberquerung im Gebirge nach Spanien abends schließt, da der Tunnel nur tagsüber betrieben wird. Spontan suchten wir uns also noch mal ein Hotel in Frankreich und überquerten erst am nächsten Tag die Grenze.  

Angekommen in Spanien bemerkten wir schnell, dass Englisch als Sprache hier nicht weit verbreitet ist. Dies hinderte uns natürlich nicht daran, die Stierkampfarena in Pamplona und den Hafen in Santander anzuschauen. Im Restaurant konnten wir oftmals ein paar Euro sparen, indem wir die Menüs mit Vor- und Nachspeise orderten. Generell waren die landestypische „Tapas“ allerdings nicht so viel, um hinreichend satt zu werden. Den zweitägigen Zwischenstopp in Llanes nutzten wir um unsere Wäsche zu waschen und einen kleinen Wanderausflug zu machen. Weiter ging es für uns entlang der Atlantikküste über Gijón und Lugo nach Santiago de Compostela. Dort übernachteten wir – passend für diese Stadt – in einem Kloster, welches man über booking.com buchen konnte. Dann hieß es noch einmal volltanken, denn im nächsten Land der Reise sind die Spritpreise teurer: Portugal. 

Auf dem Weg nach Porto haben wir noch eine Badepause im Atlantik eingelegt, jedoch waren die Wassertemperaturen dort erheblich kälter! Porto hat uns sehr gefallen, die Stadt ist definitiv einen längeren Besuch wert. Für das Abendessen wurde uns ein super Steak-Restaurant empfohlen, welches das kulinarische Highlight der Reise darstellte. Von Porto aus sind wir wieder Richtung Osten gefahren und haben dabei die Berge des Serra da Estrela-Nationalparks überquert (knapp 2.000 Meter Höhe). Zurück in Spanien fuhren wir durch Madrid zum Flugzeugfriedhof nach Teruel. Dort stehen alle Flugzeuge, die zu der Zeit z.B. aufgrund geringer Flugnachfrage während Corona nicht fliegen. Bevor es für uns zum Mittelmeer ging, fuhren wir noch einmal durch die Pyrenäen nach Andorra. Der kleine Stadtstaat, welcher für geringe Steuern bekannt ist, hat gerade einmal 77.000 Einwohner. Einige Besonderheiten mussten wir beachten, wie z.B. das Handy auszuschalten, da Roaming in Andorra sehr teuer ist. Dafür war das Benzin mit gerade einmal 1,09 Euro/Liter recht günstig. Highlight war (neben dem Benzinpreis) aber vor allem auch der Schnee, welcher im Oktober doch immer eine gelungene Abwechslung darstellt. 

Am Folgetag sind wir in Montpellier angekommen, der erste Stopp am Mittelmeer. Die wunderschöne Stadt im Südosten Frankreichs hat rund 280.000 Einwohner. Entlang der Côte d’Azur ging es für uns zunächst nach Nizza, wo wir die volle Schönheit des blauen Meeres bei gutem Essen genießen konnten. Eine kurze Runde über die Formell-1 Rennstrecke in Monaco später waren wir schon in Norditalien, von wo aus wir die Cinque Terre besichtigt haben. Abschluss der Reise stellte eine Übernachtung in einem Berghotel in Söll in Österreich dar, bevor wir über Leipzig wieder zurück nach Dresden gefahren sind.

Bilanz unseres Mietwagens: 7.343 Kilometer mehr auf der Uhr (+760 Kilometer im ersten Mietwagen), einmal neues Öl nachgefüllt und ein leerer Ad-Blue Tank.

Bilanz für mich selbst: Tolle Reise, bei der wir durch 7 Länder gefahren sind, verschiedenste Landschaften gesehen haben und verschiedene Kulturen kennengelernt haben. 

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